Sollte sich jemand geschmackstechnisch völlig umorientieren, die Geschmacksnerven abtöten, oder auf sonstige Art und Weise vernichten wollen, kann ich ihm nur die Küche des Krankenhauses Gmunden empfehlen.
Trotz meiner vielen positiven sowie negativen Erfahrungen in Sachen Gastronomie, die ich durch meine Tätigkeit im Außendienst machen durfte, blieb es mir lobenswerterweise bisher erspart, eine derart schlechte Küche wie die des Krankenhauses in Gmunden genießen zu dürfen.
Etwas lieb- und geschmackloseres, als das servierte, ist nur schwer zu finden!
Die arme Kuh, deren Fleisch dieser Tage verkocht wurde, musste offenbar kurz nach ihrem 100ten Geburtstag eines qualvollen Tod unter einem LKW gefunden haben, anders kann man sich die Konsistenz nicht erklären.
Die Künste des Kochs, scheinen eher in eine ganz eigene Richtung zu gehen, anders ist es auch hier nicht erklärbar, wie zäh und trocken das gemeuchelte Vieh am Teller gelandet ist.
Kartoffel, die ohnehin nicht gerade voll Geschmack strotzen, auch noch durch langsames und trockenes Garen völlig zu töten, ist ein weiteres Wunder. Gesalzen, waren diese jedoch so, dass man annehmen muss, der Koch hätte diese Erdfrüchte in Salz eingelegt.
Vom Spinat, möchte ich eigentlich nur wenig berichten.
Optisch eher Richtung Schwanen- oder Entenkacke erinnernd, in grünbraungrau gehalten, verhielt sich diese Masse eher wie Spachtelmasse, die man zu stark mit Wasser oder anderen Verdünnungsmitteln angereichert hat. Vom Geschmack her, könnte man sich aber eher wieder an den Ausscheidungen von Enten oder Schwänen orientieren.
Eine Suppe ist im Allgemeinen nicht gerade schwer zu töten, aber auch das wird erfolgreich praktiziert. Die Grundzutat ist ein eigenes Thema. Ob Kraut, Zucchini oder anders Ausgangsmaterial, ist Geschmackssache, aber wenns an der Umsetzung hapert, wirds schlimm. Eine graubraune, leider mit Fasern versehene Brühe, deren Würzung aus mehreren Schäufelchen Affensalz oder Gartenabfällen besteht, ist auch bei geringem Budget nicht gerade die Erfüllung. Und das Geschmackserlebnis der besonderen Art, wurde sogar noch wiederholt!
In Österreich durchaus bekannte Fritatten, werden in dieser Küche offensichtlich aus alten, gelbbraunen Wettex geschnitten. Die normalerweise gute Suppeneinlage, hat die Konsistenz, den Geschmack und auch das Aussehen wie ein alter verranzter Abwasch-Wettex. Der Nährstoffgehalt dürfte aber für Patienten ausreichen.
Lachsnudeln sind offenbar auch nicht gerade der Freund der Kochkünstler. Offenbar als Halbfertigware angekauft, musste der Fisch sicher völlig umsonst sterben. Mit einer Sauce dekoriert, die sich innerhalb weniger Minuten bereits völlig in die wenigen Nudeln gesaugt hatte, lagen die Fischstücke eigenwillig riechend am Teller herum und freuten sich, das nicht mehr mit Augen und Schuppen miterleben zu müssen. Von den 3 Stücken Karotte, die sich darunter versteckt hielten, möchte ich ebensowenig genauer berichten, als vom Salat.
Diese, in eine kleine Salatschüssel getretene Blattabfall, erfuhr weder die Liebe eines Dressings, noch die, das Schüsselchen überhaupt anfüllen zu dürfen.
Sollte es irgendwo in Österreich ein Restaurant, einen Würstelstand oder eine andere Einrichtung geben oder gegeben haben, die etwas ähnlich grausames produziert, wäre diese sicherlich bereits in Konkurs oder wäre von einer Dienststelle der Lebensmittelpolizei oder einer Menschenrechtsorganisation geschlossen worden.