„Kommst du klar daheim? So als Mann?“
Ich lass die Frage mal so im Raum stehen, lasse sie ziehen wie Tee, lasse sie wirken wie eine Heilsalbe, lasse sie sacken wie eine schlechte Nachricht.
Antwort: NÖ, komm ich natürlich nicht!
Ich kann zwar das Auto putzen, waschen lassen, polieren, wachsen, ölen, schamponieren, versorgen, pflegen, tanken, die Werkstatt aufräumen, das Werkzeug in Schuss halten, ein halbes Haus bauen, Stromkabel verlegen, PCs zusammenbauen, eine Hütte bauen, Reifen wechseln, den Vorplatz kehren, den Garten machen, Rasen mähen, grillen, etc, aber ich kann zuhause nicht staubsaugen, den Boden wischen, die Fenster putzen, die Küche putzen, kochen, Knödel formen, kann das Bett nicht neu beziehen, die Wäsche kann ich nicht waschen, den Trockner nicht bedienen, das Bügeleisen auch nicht, die Katzen müssen leider verhungern und im eigenen Dreck aufs Kistchen gehen, das Bad sieht aus wie die Werkstatt (shit, die ist ja aufgeräumt), der Vorraum ist ein Saustall, das Büro nicht, etc.
Es gibt sehr wohl Dinge, die ich alleine nicht kann. Das sind aber eher Herz- und Kopfsachen. Warum der Haushalt, die Wäsche und das Kochen, bei so Vielen so ein derartiges Thema ist, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Wir haben immer fast alles zusammen gemacht und erledigt. Das ist und war auch gut so.
Das „Miteinander“ ist und war für uns beide wichtig. Alleine leben, alleine waschen, alleine dies, alleine jenes? Dafür bräuchte man keine Beziehung in welcher Form auch immer.
Miteinander leben, verheiratet sein, miteinander dies und jenes. Es war ein miteinander.
Es war. Leider ist es das nicht mehr. jetzt mach ich es eben alleine. Es muss.
Und das als MANN!
Buh! 😉
Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich schon so erzogen wurde. Eine gewisse Menge Selbstständigkeit, hatte ich bereits mitbekommen, dann einige Jahre Erfahrung gesammelt, diese dann „vertieft“. 😉
Offenbar gibt es aber immer noch die Fraktion Männer, die von Vati gelernt haben, ein „echter Mann“ zu sein. Diese Fraktion verhungert dann in der dreckigen Küche vorm vollen Kühlschrank sobald Mutti mal nicht da ist….. Schade.
Gibt es wirklich Leute, die das fragen? 🤔
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Ja, es gibt sie wirklich!!! Es gibt aber auch anscheinend noch Herren, die alleine nicht lebensfähig sind . Vom Gefühlsleben und Vermissen, reden wir mal lieber nicht.
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Das Eine (nicht allein leben können) und das Andere (vermissen) sind halt zwei verschiedene Dinge. A – das kannst Du, B – das wird irgendwann irgendwie vielleicht ein bisschen klappen.
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Es wird irgendwann Vieles wieder klappen, sich einlaufen oder auch zum Alltag werden. Im Moment sind viele Dinge noch etwas „gewöhnungsbedürftig“ und laufen noch nicht sehr rund. Das „Vermissen“ grätscht da natürlich sehr oft dazwischen. Teilweise auch im positiven Sinne. Alles braucht Zeit. Ich brauch Zeit. Die habe ich mir am Wochenende zB für mich genommen.
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Auf diese Sorte „echter Männer“ und die wahnwitzigen Muttis, die sie so erzogen haben, kann die Welt ohnehin gut verzichten 😉
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sehe ich auch so! 😉
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Kann sich hinter so einer Frage nicht auch ein hilfloser Versuch verbergen, Mitgefühl zu zeigen? Oder die Frage: Kann man dich mit all deinen Gefühlen und der Trauer alleine lassen?
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So kann mans natürlich auch sehen oder vermuten. Kann gut sein. Es als Angriff auf die Persönlichkeit etc zu sehen, fände ich auch übertrieben. Es hat mich nur irgendwie fasziniert. Aber das Wort Mitgefühl, darf man hier sicher nicht vergessen.
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Die lieben, alteingesessen, unbrauchbaren und völlig überholten Vorurteile unserer Gesellschaft… 🙄
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Ist es ein Vorurteil oder doch vielleicht Mitgefühl? Ich kann nur schwer sagen. Da es jedoch noch oder wieder viele völlig Unselbstständige gibt, ist beides gut möglich. Mitgefühl zu zeigen kanns sein, oder eben das angesprochene Vorurteil… Vorurteile kann man ausräumen. Hab ich in diesem Fall auch gemacht 😉
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Stimmt, wobei wenn dies die primäre Sorge um einen ist, finde ich selbst Mitgefühl in dem Fall sehr fraglich. Dennoch wird es nur gut gemeint gewesen sein. Menschen sind in diesen Situationen einfach unbeholfen.
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Situationsbedinte Hilflosigkeit darf man keinem absprechen. Es ist nur teilweise für de betroffenen etwas schwierig. Ich nahm es nicht persönlich
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Moin,
solche Fragen habe ich immer gehasst und auch nie verstanden.
Mindestens genauso wie die Aussage „das wird alles wieder“.
Und da gibt es noch viel mehr so Aussagen, die mehr verletzen als sie was Gutes bewirken könnten!
Das ist nichts weiter als hilfloser Text den noch hilfslosere Menschen von sich geben, Hauptsache auch etwas gesagt zu haben. So jedenfalls mein Eindruck.
Klar komm man klar (ui wie das klingt), aber anders als andere das begreifen könnten, die nicht in der selben Lage sind.
Einfach drüber hinweg hören (leichter gesagt, ich weiß). Sie meinen es ja nicht böse, schlecht oder was auch immer. Nur es ist halt ein „leeres“ Dahingebrabbel ohne dabei überlegt zu haben. So ist eben unsere Gesellschaft.
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Gelegentlich, gerade wenn einem so diverse Dinge um die Ohren flattern, hauts einen schon ein wenig um. Aber wie sie selbst schreiben, oft ist es auch rein hilfloser Text, der versprüht wird, um nur irgendwas von sich geben zu können.
Vielleicht hab ich das auch gemacht – bevor… – und merkte es nicht. Ich nehme es niemandem übel. Als Profi mit Erfahrung, kommt keiner auf die Welt.
Gelegentlich muss man das „drüber hinweg hören“ aber wirklich anwenden. Man würde sonst sicher explodieren.
Wie sie schon im Blognamen schreiben, läuft das Ganze eben „nicht spurlos“ an einem vorbei!
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Nein, spurlos läuft das absolut nicht vorbei. Und ich weiß wovon ich spreche, wie Sie vielleicht „bei mir drüben“ entdeckt haben. Ich wünsche trotz allem einen möglichst guten Wochenstart.
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Ich werde mich „einlesen“ 🙂
Danke sehr! Ebenfalls einen schönen Start in eine weitere Woche!
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