Als am 1.3.2020 die Enntscheidung gefallen war, dass meine mir Anvertraute ins Krankenhaus gebracht werden muss, wussten wir beide nicht, dass sie damit die eigenen 4 Wände das letzte Mal sehen würde.
Wir hätten es wissen können…. Wir hätten es ahnen können….
Wir hätten….. Ich hätte….
Ich habe mit dem Handy ein Foto vom Rettungswagen gemacht, als er mit meiner mir Anvertrauten vom Parkplatz wegfuhr.
Keine Ahnung warum ich das tat. Aber ich habe es getan.
Im nachhinein kam ich mir irgendwie blöd vor, wollte das Bild schon fast löschen, ließ es dann aber doch bleiben.
Ich behielt es! Keine Ahnung warum, aber ich behielt das Foto.
Heute, genau 1 Jahr danach, ein Jahr nach dem Tag, an dem meine mir Anvertraute ins Krankenhaus gebracht werden musste, freue ich mich sogar, dieses Bild noch zu haben. Ich besitze ein Andenken. Ein Andenken an ein sehr einschneidendes Ereignis. Ich konnte etwas festhalten, etwas bei mir behalten.
Ein dummes, schnell geschossenes Foto der Rückseite eines wegfahrenden Rettungswagens.
Es ist eines dieser Bilder, die für niemanden etwas aussagen, keine Bedeutung haben, nicht viel zeigen, nicht viel darstellen würde.
In diesem, unserem, eigentlich jetzt meinem Fall, ist es jedoch eine bildliche Darstellung eines sehr einprägsamen Schrittes, eines Ereignisses.
Ohne dem Bild einen Namen geben zu wollen, stellt es irgendwie den Beginn des letzten Weges meiner mir Anvertrauten dar. Nicht den Weg der Krankheit, nein den letzten Weg vom Eigenheim in dem sie sich sehr wohl gefühlt hat, ins Krankenhaus.
Und das auf einer Einbahnstrasse. Sie kam nie wieder heim.
Wenn wir gewusst hätten….
Wenn Sie gewusst hätte……
Wenn ich gewusst hätte……
Sie, ich, wir wussten es nicht!
Wir ahnten es vermutlich, verdrängten es es natürlich. Zumindest an diesem besagten 1.3.2020.
In den folgenden Tagen wurde es anders. Ganz anders.
Aber am 1.3.2020 war es eben so. Es war so, als hätten wir nicht gewusst…
Der 1.3.2020 wird für mich auch in Zukunft ein besonderer Tag bleiben. Auch wenn es nur einer der vielen Tage war, an dem meine mir Anvertraute den Weg ins Krankenhaus antreten musste. Einer der Tage, an dem ein Krankenwagen ins Krankenhaus fuhr…..
Dieser Tag war der Tag, ab dem zuhause etwas wegbrach, ein wichtiger Teil verschwand, eine Lücke entstand,….
Den ganzen März über, jeden Tag, besuchte ich sie, versuchte ich Alles so angenehm wie möglich für sie zu gestalten, sie auch für mich festzuhalten, zu bewahren, aber leider hab ich sie, wie wir wissen, am 1.4.2020 für immer verloren.
Gedanken, Momente, Tage, Trauer und ihre Bewältigung……
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Fühl dich feste umarmt
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Danke sehr…
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