vögelnde Mäuse

Es ist warm, die Sonne scheint. Wolkenloser Himmel. Eine leichte Brise weht, Blätter rascheln leise. Sonst nur Stille. Ruhe. Keine Menschen weit und breit. Nur Wald rund um die kleine Lichtung. Ruhe.

Irgendwo mitten im Wald.
Dort wo die schmale Schotterstraße zu ende ist, wo ein kleiner Weg in den Wald abzweigt, dort ist diese kleine Lichtung. Ein umgefallener Baum dient als Sitzbank. Sonst ist dort nichts! Nur Ruhe, das leichte Rascheln der Blätter, die warmen Sonnenstrahlen, ende.

Absolut keine Ablenkung durch Menschen, durch das schrille Leben, das überbunte Treiben, den Lärm der Menschen.

Ruhe.

Ob mans „sich ausklinken“ oder „abhauen“ oder „Auszeit nehmen“ nennt, ist eigentlich völlig egal. Es scheint nur irgendwie wichtig zu sein, solche Momente einzufangen, sie für sich zu nutzen und sie geradezu aufzusaugen.

Für mich zumindest.

Viel Arbeit, wenig Abwechslung, lange Arbeitstage, teilweise beschissenes Wetter, viele Kleinigkeiten, die so schön dazwischenkommen. So läufts derzeit ab.
Sobald ich jedoch die Zeit haben, das Wetter nicht vollends auf dem Kopf stehen, nehme ich sie mir. Die Zeit.
Ich stehle sie! Wem, ist mir eigentlich nicht klar, aber ich habe gelegentlich das Gefühl, ich stehle Zeit um zu verschwinden.

Ich benutze als eher unsportlicher Mensch mein E-Mountainbike dazu, mich schnell und heimlich davonzustehlen, auf einen der umliegenden Berge zu radeln, mich auszupowern, mich zu bewegen, mich zu spüren. Und gelegentlich auch der Ruhe zuzuhören.

An allen Ecken und Enden gehts zu wie bei den Irren. Egal obs um Beruf, Alltag, Dieses, Jenes und/oder auch dieses, inzwischen völlig abgehobene Corona-Thema ist. Es geht einfach alles völlig wirr ab.

Ruhe.

Ich bin es nicht alleine, dem es so geht. Man trifft auch an den entlegendsten Ecken immer mal wieder Menschen. Meist sind es aber solche, die ebenfalls die Abgeschiedenheit und die Ruhe suchen und sich ebenfalls „Zeit gestohlen“ haben.

Auch wenns keine 50 km Tour auf 1600 Meter Höhe wird. Es ist egal. Ich hau mich aufs Rad, nutze als Beispiel gesehen, die wenigen Stunden, die am Wochenende zwischen 2 massiven Regengüssen frei sind, und bin weg.
Irgendwo steht ein Berg rum, der mich anlächelt, mich auffordert zu kommen, mich lockt.
Dann bin ich schon unterwegs. Aufgehts. Auspowern, sportlich betätigen, Luft holen, Frischluft tanken, Abstand nehmen,….

Letzten Sonntag am Vormittag. Ich sitz da. Am Ende der alten, schmalen Schotterstraße, dort, wo der kleine Weg in den Wald führt. Ich sitze auf dem Stamm des umgefallenen Baumes, genieße die leichte Brise, die die Blätter leicht zum rauschen bringt, und schaue dabei zwei kleinen Wäld- und Wiesenmäusen beim vögeln zu.

…..

…..

…..

Als sich meine Denkmurmel wieder langsam aus der Ruhe-Wolke, dem geistigen Tiefschlaf, der Standgas-Pause, zurück in die Realität begeben hat, musste ich lachen. Laut lachen! Ich saß im Wald. Irgendwo am Ende einer alten, verlassenen und eigentlich aufgelasssenen Schotterstraße, auf einer Lichtung, von der ein kleiner Weg in den Wald führt. Ich saß dort sicher eine halbe Stunde. Ich saß dort, ließ den ganzen Mist des Alltages links liegen, genoß die Ruhe, machte einfach nichts. Starrte ins Nichts, ins Leere.
Allen war es egal, keiner sah mich, keiner störte mich, keinen störte ich,.

Nichtmal die 2 vögelnden Mäuse

16 Kommentare zu „vögelnde Mäuse“

    1. Ich brauche diese Auszeiten. Hab ich jetzt erst bemerkt 😉 ja, die Mäuse scheinen nichts vom Rest der Welt zu wissen. Sie leben einfach weiter… einfach leben!

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      1. Oh ja, solche Ausbrüche aus dem Alltag brauche ich auch, ich müsste aber ca, 1 Stunde fahren (egal in welche Richtung), dass macht es mit Spontanität schwierig. Aber ich schaue auf die Wetter App und dann sitze ich hoffentlich bald in meinem Kajak !!!

        Gefällt 1 Person

      2. Ich warte nur auf halbwegs schönes Wetter und „stehle mich davon“ ! Ab und weg! Egal wie! Raus aus dem Alltag! Hier rufen die Berge und das Bike! Bei dir eben das Kajak viel Spaß beim Abschalten!

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  1. Hallo Peter,
    geht’s Dir gut? Wollte mal nachfragen, weil Du so gar nichts mehr schreibst.
    Ich wünsch mir ja für Dich, dass Du vor lauter radeln keine Zeit mehr hast. 😉

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    1. Danke der Nachfrage! Es geht mir gut! Es dreht sich nur im Moment wieder mal alles um die eigene Achse! Ich versuche gerade, einige Dinge wieder auf vernünftige Beine zu stellen und einen weiteren, neuen und besseren Anfang zu starten! Es lief nur nicht so, wie ich es mir erwünscht hätte! Die Vorzeichen mit dem Neustart, stehen jedoch sehr gut!
      Hier im Blog frierts ein bisschen ein. Ich bin mir noch immer nich im Klaren, ob ich hier einfach so weiterschreiben kann/will/soll, oder ob ich einen Neustart wagen soll. Die Dinge, die hier so stehen, möchte ich einerseits nicht zerstören, andererseits gehts ja auch irgendwie weiter….. Alles noch offen. Der Kopf spielt eine tragende Rolle!

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  2. Peeeeeeeter *ruf*…wieder einige Monate ohne ein Lebenszeichen….ich hoffe das ist ein gutes Zeichen und bedeutet dir geht es super !…..würde mich sehr freuen 🙂
    Liebe Grüße aus dem nicht so kalten Norden
    Sandra

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    1. Ich lebe noch!
      Da ich jedoch tief in Arbeit stecke, meine Freizeit inzwischen mehr am Mountainbike als sonst wo verbringe, mir auch irgendwie die Inspiration zu schreiben etwas abhanden gekommen ist, schläft hier alles leider ein wenig.
      „Gewisse Dinge“ hängen mir auch nach über dreieinhalb Jahren noch nach. Ich bin mir da teilweise seilbst noch im Weg herauszufinden was ich hieraus machen soll bzw werde.
      Liebe Grüße, ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins 24er Jahr!
      Ich komm wieder! Wann oder wie, steht noch in den Sternen

      Gefällt 2 Personen

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